Email-verteiler für grosse empfängerkreise?

Hallo zusammen,

diese recherche hab ich 2018 entnervt aufgegeben mit der folge, dass die NC-verteiler noch immer über strato laufen - trotz dessen unterirdischer ergonomie bei jedem versuch, die empfängeradresslisten zu überblicken, zu ändern oder zu sichern. Beispielsweise braucht das eintragen einer zusätzlichen empfängeradresse in mehrere verteiler dort elf klicks pro verteiler!

Aktuell wird die frage wieder aufgeworfen, auch von einem gemeinschaftsmitglied für sein eigenes projekt, bei dem es um verteiler mit bis zu 1500 empfängern geht (zur zeit macht er das alles über outlook-serienbriefe):

Welcher möglichst nachhaltig und datensparsam arbeitende hoster bietet einen vernünftigen workflow zum verwalten vieler grosser mailverteiler?

Selbst aufsetzen/hosten kommt aus ressourcengründen derzeit nicht infrage. Es ist aber egal, ob die lösung ein reiner mailanbieter oder ein webhoster ist. Und wenn bedingtes filtern und echte mailinglisten statt nur stupider verteiler möglich sind, ist das um so besser.

Hat jemand von euch einen tipp?

Danke schon mal!
Seelian

1 Like

wir nutzen df, welche mailman als ml-Lösung anbieten. Gibt vermutlich auch andere Hoster, die besser in dein Raster passen, die mailman anbieten. Mailman an sich sollte für große Verteilerlisten gut funktionieren – braucht aber etwas Kenntnisse.
Simon

Ich habe das Thema vor ein paar Monaten ausgiebig bearbeitet - leider ebenfalls erfolglos. Mit Hostsharing war ich dazu in intensivem Kontakt. Der nötige Nerd-Faktor dort (das Anlegen einer neuen Liste kann nur via Kommandozeile erfolgen…) ist für uns leider einfach zu hoch.

Ich bekam dann noch eine lange Mail, die gut zusammenfasst, dass es im Moment für dieses scheinbar einfache Problem keine vernünftige Lösung gibt (Mailman2 etwa ist aus dem Support raus und daher aus Security-Sicht problematisch).

Ecobytes betreibt eine mailman3-Instanz - man sollte aber wohl halbwegs aus der Allmende-/Solawi-Szene kommen, um da reinzupassen (halbwegs heißt: sie waren dem ZEGG nicht gänzlich abgeneigt). Dort allerdings viel Ehrenamt und entsprechend schwankende Supportqualität.

Zuletzt ist mir noch das Datenkollektiv begegnet. Listen kann man dort einzeln bestellen.

Ich hatte fürs ZEGG auf eine Lösung gehofft, wo wir für einen Fixbetrag schnell selbst Listen anlegen können (so wie es bei df möglich ist). Weil ich das nicht gefunden habe, liegt das Thema auf Eis. Das Thema brennt aber nach wie vor, weil unser aktuelles System permanent zu Zustellungsfehlern führt.

Das ist das Kerngeschäft von JPBerlin.

Datenkollektiv und auch manitou kenne ich aus eigener erfahrung, ist für manches gut, für diesen zweck jedoch nicht optimal.
Ich möchte nun herausfinden, wie bei jpberlin, ecobytes, evtl. teuto und df/mailman im einzelnen die verwaltung vieler z. t. grosser verteiler mit z. t. ähnlichen adresssätzen aussieht - allerdings bin ich zu dieser recherche auch zwei wochen später noch nicht gekommen. :woozy_face:

Euch zumindest schon mal (endlich) danke für die hinweise!

Nur der Vollständigkeit halber erwähne ich, dass meine Genossenschaft, die Hostsharing eG Mailman 3 für gemeinwohl orientierte Organisationen betreibt.

Grundsätzlich kann man bei uns Mailman im Webspace oder einem Managed Server selbst betreiben; wer es komfortabler will, kann Installation, Updates und weiteres an unseren Webmaster on Demand delegieren.



https://www.hostsharing.net/webforms/test

Hallo zusammen,

ich habe zum Thema Mailinglisten eine neue Idee.
Ich spiele gerade mit Grouprise ( https://grouprise.org/ ) herum. Grouprise ist die technische Basis von mindestens zwei Stadtportalen:

Bei den Feature der Software steht „Mailingliste pro Gruppe“.

Bei meinen ersten Versuchen habe ich durchaus den Eindruck, dass das funktioniert und einsetzbar ist. E-Mail über den Verteiler werden vom Server aus als neue Nachrichten verschickt. Dadurch werden Probleme mit DKIM & Co. umgangen.

Wenn ihr mögt können wir das mal gemeinsam ausprobieren.

Viele Grüße, Peter

1 Like

Danke Peter, das klingt spannend!
Für uns wäre interessant, ob die Mailinglisten auch ohne Besuch der Webseite funktionieren. Also rein übers Senden einer Mail an eine Listen-Adresse. Ich habe hier eine… ähm… gelegentlich etwas internetscheue Klientel, die ich nicht öfter als nötig mit neuen Tools belästigen möchte.

Ich beteilige mich gerne an einem Test.

Hallo Lennart,

ich teste gerade unter
https://stadt.cowokr.de/

Die Mailinglisten (also die internen Diskussionen der Gruppen) sind unter der Domain @cowokr.de erreichbar, also zum Beispiel mailing@cowokr.de für die Gruppe https://stadt.cowokr.de/mailing/

Leider bin ich der Python- / Django-Welt nicht zu Hause. Daher fehlt für mich einiges in der Dokumentation, was ein Django-Entwickler sofort richtig machen würde.

Gruß, Peter

Danke! Lese gerade die Doku auf https://stadtgestalten.org/stadtgestalten/tools/. Der entscheidende Abschnitt für mich:

Alternativ können Gruppenmitglieder auch E-Mails an die Adresse gruppenname@stadtgestalten.org schicken. Einzige Vorraussetzung: Die Mailadresse, von der Du sendest, muss bei stadtgestalten mit Deinem Namen verknüft sein. Die Nachrichten werden wie auf einer Mailingliste allen Gruppenmitgliedern per E-Mail zugestellt und können auf der Stadtgestalten-Seite oder per E-Mail beantwortet werden.

Heißt für unseren Anwendungsfall: doch ein Benutzerkonto pro Person nötig - und das Benutzerkonto wird natürlich per Aktivierungslink bestätigt. Gerade diese Stelle (die grundsätzlich total sinnvoll ist) macht es uns schwierig, weil das Erstellen einer Liste damit verbunden ist, Menschen hinterherzulaufen, sie darum zu bitten, Aktivierungslinks anzuklicken oder sie bei der Suche nach „nicht erhaltenen“ Mails zu unterstützen. Es wäre sehr interessant, ob ich sagen kann: innerhalb des Vertrauensraums unserer Gemeinschaft lassen wir den Schritt mit dem Aktivierungslink weg.

Ich habe mal ein zweites Konto angelegt, bei dem ich die Mail mit dem Aktivierungslink ignoriere. Mal sehen, was passiert :face_with_raised_eyebrow:

Schön mitzubekommen - wenn derzeit auch nur aus dem augenwinkel -, dass ihr hier weiterforscht.

Der sendezugang ist für uns ähnlich relevant (im falle unserer „stillen verteiler“ sogar auch im restriktiven sinne, denn dort sollen nur vorstand und AR schreiben dürfen). Mit NC-blick stellen sich zwei weitere fragen:

  • Sind bei grouprise hierarchische listen möglich, d. h. listenadressen als einträge in andere listen?

  • Ist irgendwo ersichtlich, in welchen listen jemand ist und welche empfänger in einer liste sind? Oder gar eine zuordnungstabelle aller empfänger und listen?
    (In der NC hängt solch eine tabelle aus(*), um den menschen und AGs kommunikative selbstbestimmung zu ermöglichen - wir emailverwalter entscheiden nicht über verteilerzugehörigkeiten, sondern setzen nur (befugte) entscheidungen um. Mangels strato-API, export o. ä. pflege ich diese riesentabelle allerdings von hand. :-/)

Beides sind voraussetzungen, ohne die eine migration vstl nicht sinnvoll ist. Falls jemand aus dem stehgreif was dazu weiss, freu ich mich über ne kurze info! Sonst evaluiere ich das selbst, wenn/sobald möglich.

(*) in einer automatisch um technische hilfsverteiler sowie von den betroffenen nicht freigegebene private daten bereinigten version

1 Like

Hallo Seelian,

Listen in Listen: Sind vermutlich möglich. Ich würde es nicht tun und halte es für ein fragwürdiges Konstrukt. Die Nachvollziehbarkeit, die Du im zweiten Punkt wünschst, leidet sicher.

Es ist sichtbar, welche E-Mail-Adressen eine Liste abonniert haben. Teilnehmende können sehen, welche Listen sie selbst abonniert haben, aber nicht welche Listen andere lesen. Andere Personen sind überhaupt nur sichtbar, wenn sie sich ins öffentliche Verzeichnis eingetragen haben.

Grouprise kennt geschlossene Listen, in sich keine Personen selbst eintragen können. Wohl können alle Gruppenmitglieder weitere Einträge vornehmen.

Für Deinen Usecase würde ich vermutlich mlmmj als Listenmanager nehmen und mir Skripte bauen, die den Ist- und den Sollzustand der Tabelle abgleichen.

Mit Grouprise sehe ich eher die Chance, weniger Mailinglisten-gewöhnte Menschen zum Sich-selbst-eintragen und -austragen zu bringen. (Oder Sie tragen per Forum bei.)

Gruß, Peter