Open-Source-Buchhaltungssystem

Für unsere Genossenschaft bin ich noch auf der Suche nach einem guten Buchhaltungssystem, das möglichst cloud-basiert funktioniert und auch folgende Funktionen mit sich bringt:

  • Kostenstellen
  • Kompatibilität mit deutschen Steuersystem
  • monatliche Auswertungen (BWA, Bilanz, usw.)
  • Forecast-Funktion (erwartete Einnahmen oder Ausgaben)

Wer kennt da was?

Ich habe dazu mal recht umfangreich recherchiert und bin wie einige andere zum Schluss gekommen dass tryton.org das Mittel der Wahl wäre.
Vieles dazu ist unter
https://discourse.bits-und-baeume.org/c/software-und-infra/6
unter den Themen
Verwaltungssoftware für Solidarisches Wirtschaften basierend auf einem freien ERP System dokumentiert.
Das sollte grundsätzlich alles können was du brauchst.
Das Problem ist dass es wie alle freien ERP System nicht für die Installtion durch Laien gedacht ist. Daher sind die direkten „Nutzerinnen“ eher Consultants die das in Unternehmen einführen. https://www.tryton.org/service-providers Kann auch als SaS verfügbar sein.
Entsprechend ist die Dokumentation nicht für Endnutzerinnen gemacht.
Auf englisch findet sich aber vieles gut verständlich.
Ich persönlich habe das Projekt so was hier in Kaufungen einzuführen obwohl es gut machbar schien erst mal vertagt weil andere Themen dringender waren.

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Ich mag das Thema nochmals auf machen, für GEN Deutschland suchen wir aktuell auch eine freie Buchhaltungs-/Finanzverwaltungssoftware. Muss IMHO nicht Cloud sein, wobei es natürlich schön wäre wenn der Lenkungskreis irgendwie wüsste wie es um die Finanzen steht (könnte IMHO auch über monatlichem Export eines Finanzberichts erfolgen)… :smiley: Tryton scheint ja ein komplettes ERP zu sein, GEN DE würde vermutlich etwas deutlich kleineres, rein auf den Finanzbereich zugeschnittenes Programm reichen. Die Anforderung Kostenstellen zu nutzen hat GnuCash raus fallen lassen. Gerade wird mit Lexware geliebäugelt, kennt jemand ein FOSS Pendant dazu?

Das klassische Lexware ist ganz schrecklich, extrem benutzerunfreundlich. Esbenötigt für jeden Vorgang unnötig viele Klicks und ist sehr unübersichtlich. Gerade für Einsteiger:innen extrem verwirrend.
Glaubt mir ich muss leider damit arbeiten ! Beim Saatgutversand Dreschflegel konnte durch Umstieg von Lexware auf Kivitendo (auch nicht wirklich zu empfehlen) eine halbe Stelle in der Buchhaltung gespart werden. Das zeigt wie schlecht Lexware ist.
Das Onlineprodukt „Lexoffice“ ist viel komfortabler, aber damit liegen die Daten eben bei Lexware in der Cloud.
Was gibt es noch so wenn Tryton zu viel Mühe macht bei der Installation (denn das ist die Hürde, nicht so sehr die Nutzung:

JVerein:
Hat Kostenstellen (dort Projekte genannt) aber nur einfache EÜR-Buchführung.
Ist freie Software, aber leider nur ein kleiner Entwickler:innenkreis.
Aber beinhaltet die hervorragende Onlinenbankingschnittstelle Hibiscus, eine Mitgliederverwaltung und kann automatisch Mitgliedbeiträge einziehen per Sammellastschrift.
Über einen Cloudspeicher lässt es sich auch von mehreren Nutzern nutzen, zumal es eine All-in-One Version für alle Betriebssysteme gibt die sich direkt von einem mit Nextcloud gesyncten Verzeichnis starten lässt.
Ist für viele Vereine sicher Ausreichend. Habe ich für Solawi Netzwerk benutzt, also einen Verein mit
einigen hundert Mitgliedern und einigen 100.000€ Jahresumsatz.
Nachteil: Ist von einem Vereinspraktiker konzipiert und hält sich nicht wirklich an Buchhaltungsstandards.
Um eine saubere EÜR zu bekommen ist es nötig einen Export zu einer Tabellekalkulation zu machen und das dann zu bearbeiten. Geht aber wenn Mensch eine Vorlage erstellt hat gut.
Theoretisch ist auch ein direkter Datenbankzugriff (lesend) mit Libre Office möglich der das erledigen könnte.

Proprietär und immer noch viel besser als Lexware:
Lin-Habu, Win-Habu, Mac-Habu. Für alle üblichen Betriebssysteme, Server Version verfügbar.
Standard im Mietshäusersyndikat. Billiger und besser als Lexware, aber nicht ganz so bedienerfreundlich wie es sein könnte. Extrem Retro-Optik, aber funktioniert top und hält sich an Standards weil die Firma von einer Buchhalterin und einen Programmierer geleitet wird.

Wenn JVerein oder Gnu Cash nicht reicht und es doppelte Buchführung sein soll auf alle Fälle die pragmatische Empfehlung.

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Das ist ja echt ne krasse Nummer!

Jetzt gibt es richtig Bewegung zum Thema Open Source Buchhaltung mit Tryton.
Es gibt eine deutsche Usergruppe die gerade sehr aktiv ist und ein „Buch“ zum Einstieg in Tryton als selbst gehostete Lösung veröffentlicht hat:

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Ich vermute mal, dass lexware cloud gemeint war.
Danke für die vielen Tipps zu freien ERP-Systemen. Ich glaube etwas einfacheres, nur Buchhaltung/Finanzverwaltung, wäre ausreichend und besser… :slight_smile:

Da kannst du sicherlich auch Lexoffice verwenden. Das ist echt mega einfach und kann eine ganze Menge, ist aber im Prinzip kein ernstzunehmendes Buchhaltungssystem. Ein richtiges Buchhaltungssystem, das allerdings fürchterlich aussieht und auch ein paar Einschränkungen mit sich bringt, ist Collmex. Das ist jedoch beleidigend günstig :slight_smile:

Update von unserer Genossenschaft:
Grundlegende Entscheidung für Tryton ist auf unserer Seite nun auch gefallen, nachdem wir fünf Lösungen nebeneinander gelegt und für unsere Bedarfe ausgewertet haben.
Wir führen gerade Gespräche mit potenziellen Dienstleistern und sie sind in Deutschland bestens vernetzt.

Danke dir für den Hinweis, leider beides kein FOSS, so wie ich das sehe. :-/ Und wenn 40€/Monat beleidigend günstig ist (GEN hätte gerne KST), dann müssen wir vielleicht eh noch mal gucken.^^

Sorry, hatte das mit dem FOSS-Pendant überlesen. Dann ist’s natürlich Quatsch :slight_smile:

Aber nur interessehalber - was wäre das GEN-Budget für Installation, Hosting, Backups und Maintenance vom Buchhaltungssystem? Kalkuliert ihr da mit zusätzlichen Kosten oder sollte das von einer angestellten oder ehrenamtlich tätigen Person geleistet werden?

Bisher gleich Null, denke ich. :smiley: Die Buchhaltung läuft sowieso über einen Honorarvertrag. Aber als intentionales Netzwerk hat man natürlich so seine Wünsche, was die Werte angeht. :slight_smile:

Blockquote
Ich glaube etwas einfacheres, nur Buchhaltung/Finanzverwaltung, wäre ausreichend und besser…

Wenn es einfach sein soll machen GnuCash für doppelte Buchführung und Hibiscus/Syntax als einfache Buchhaltung Sind halt nur Einzelplatzsysteme, aber an sich sehr empfehlenswert wenn Mensch mit der Begrenzung auf einen Nutzer (gleichzeitig, nacheinander geht auch mit mehreren aber mit Einschränkungen) und bei GnuCash keine Kostenstellen leben kann. Für Hibiscus gibt es auch die freie Vereinsverwaltung JVerein mit integrierter Buchführung und Beitragseinzug, aber leider auch nur einfache Buchführung

die doppelte Buchführung war gewünscht

und damit war GnuCash raus, KST waren auch gewünscht.

Simon